Das Auge isst mit. Stimmt, doch was auf dem Teller ist, soll auch geschmacklich Sinn machen. Nur weil etwas schön grün ist, muss es noch lange nicht auf die goldgelben Spätzle - selbst wenn es hübsch aussieht.
Einfach darf etwas sein, wenn es gut genug ist, um dem Gast eine Freude zu bereiten, und wenn es seinen Geschmack trifft, und die Erwartungen womöglich übertrifft. Wir kochen alles, was uns und anderen schmeckt, was wir mögen und anderen gerne anbieten.
Gewohnte Gerichte aus Schwaben und Deutschland, traditionelle Rezepte aus Frankreich, Belgien und Italien. Schnitzel und Pommes gibts schon mehr als 200x in der Stadt, dafür braucht es uns nicht.
Friederike Luise Löffler hat 1791 ein raffiniertes Kochbuch einfacher und gutbürgerlicher Küche geschrieben, das zu einem Besteller wurde und bis 1930 erschienen ist. Wir lassen uns davon manchmal inspirieren, besonders wenn es um klassische Soßen, Suppen und Schmorgerichte geht.
Der neudeutsche Begriff ist ein bischen peinlich - aber beschreibt ganz gut, was in der Weinstube passiert. Wir servieren gerne auf Platten und in Schüsseln, so dass sich die Gäste an den Tischen selber auflegen können, was und soviel wollen - und wir bringen auch gerne Nachschlag. Tellergerichte gibt es natürlich auch noch - aber der Spaß beim Essen und das Erlebnis, miteinander zu teilen und aus dem Vollen zu schöpfen, das sind unschlagbare Erfahrungen, die Menschen am Tisch in ganz anderer Weise zusammenbringen, als man es sonst gewohnt ist.
"Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen." (Heraklit, griechischer Philosoph)
Anders gesagt, alles ist im Fluß, auch in der Weinstube. Die Speisekarte und das Essensangebot ändern sich ständig. Selten bekommt man in der Weinstube dasselbe Gericht ganz genauso wie beim letzten Mal. Die Zusammensetzung der Gerichte und ihrer Beilagen sehen immer wieder anders aus. Mal probieren wir was Neues aus, mal hilft der Zufall, nur eines ist sicher: uns wird nicht langweilig, und wir haben Spaß.
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